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1. Senioren Weltmeisterschaften mit Crosslauf, Straßengehen und Winterwurf

Es gilt noch eine große Veranstaltung nachzutragen, die im März

in Sindelfingen ausgetragen wurde: Die 1. Weltmeisterschaften der Senioren

waren organisatorisch und teilnehmermäßig ein großer Erfolg

für die gesamte Leichathletik-Familie. IAAF-Präsident Lamine Diack

besuchte die Veranstaltung und konnte mit Genugtuung feststellen, daß die

Senioren der Leichtathletik sich nicht im Sessel ausruhen, sondern mit

großer Begeisterung ihre Sportart auch im Alter weiterhin intensiv

betreiben. Karl-Heinz Flucke, Breitensportwart des Berliner

Leichtathletik-Verbandes, war in Sindelfingen in offizieller Funktion vertreten

und berichtet in Kurzform von den Erfolgen der Berliner Teilnehme im

Crosslauf:

Als Athletenbetreuer des Deutschen Senioren Leichtathletik-Teams bei diesen

ersten Weltmeisterschaften hatte ich die Gelegenheit direkt vor Ort über

die Entwicklung der Seniorenerfolge im Cross zu berichten:

Entnimmt der Leichtathletik Enzyklopädie eine Definition für

Crosslauf, findet man: „Wettkampfmäßiger Lauf durchs

Gelände, bei dem natürliche z. T. auch künstliche Hindernisse zu

überwinden sind. Die Laufweise wird den Geländeverhältnissen

angepasst. Besonders populär in Belgien, Großbritannien, Frankreich

und Neuseeland.“ Im weiteren: „… als Amateursport 1837

wettkampfmäßig betrieben. Erste internationale Crosswettkämpfe

1898 zwischen England und Frankreich. Zweimal olympische Disziplin: 1912

(Sieger Kolehmainen/Finnland) und 1924 (Sieger Nurmi/Finnland).“

"5" />Crosslauf hat in Deutschland eine lange Tradition. So wurde der erste

Crosslauf im Norden Berlins, in Hohen Neuendorf bereits im Jahre 1898

durchgeführt. Bei den internationalen Seniorenmeisterschaften wurde der

Crosslauf dem Straßenprogramm (Gehen, Straßenlauf und Marathonlauf)

zugeschlagen, was für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer oft mit Qualen

verbunden ist, wenn bei 35° Hitze (wie im letzten Jahr in Puerto Rico)

herrschen.

Crossläufe werden meistens in den Monaten Oktober – April

ausgetragen und so bot es sich an, diesen Wettbewerb mit in das

Weltmeisterschaftsprogramm vorerst als Rahmenprogramm aufzunehmen, was sich als

recht großer Erfolg herausstellte. Erfolg für das deutsche Team mit

insgesamt 24 Medaillen, davon 11 für die Seniorinnen und 13 für die

Männer. „Goldig“ ging es für die Seniorinnen 5 x aus, bei

den Männern nur 3 x.

Erfolg andererseits auch bei der Beteiligung, denn die stärksten

Startergruppe verzeichnete man bei den Senioren der Klasse M45 mit 22 Startern

und M50 mit 16 Startern, bei denen auch die Berliner Eckart Broy (LC Ron Hill)

19. Platz 30:39 Min. und Bertold Rämisch (LG Süd Berlin) 9. Platz

27:39 Min. um Medaillenehren kämpfen wollten. Bei den Seniorinnen dagegen

war die Klasse W40 am stärksten vertreten, hier konnte die Berlinerin

Sylvia Jacobs (LC Ron Hill) die Bronzemedaille für ihren guten Lauf in

Empfang nehmen. Aber nicht nur deutsche Teilnehmer waren begeistert, sondern

auch die vielen internationalen Starter aus USA, Spanien, Libanon, Schweiz,

Österreich, Russland, Tschechien, Canada, Belgien – die

Aufzählung könnte noch fortgesetzt werden - und sogar ein Starter aus

Indien: Der über 70jährige De, Narayan Chandra der zwischen Bahngehen

und Straßengehen den Crosslauf als lockere Abwechslung empfand. Bester

Deutscher in der Klasse M70 war Leo Hohmann vom benachbarten Lok Potsdam der in

31:26 Min. auf Platz 6 einkam. Somit ist seine Generalprobe gelungen, denn er

wird im April 2004 bei den Straßenweltmeisterschaften in Neuseeland

wiederum an den Start gehen.

"5" />Der Crosslauf wurde auch für die Zuschauer äußerst

interessant, zumal die Strecke gut einzusehen war und der Veranstalter einen

Rundkurs von ca. 1.100 m wählte, der 4 x zu durchlaufen war.

Meisterschaftsreif war die Strecke auf jeden Fall, denn in jeder Runde mussten

mehrere kleine Hügel genommen werden und an kleinen Bodenunebenheiten

fehlte es wahrlich nicht.

Somit wird der Aufnahme des Crossprogramms bei den nächsten

Senioren-Hallenweltmeisterschaften 2006 in Linz nichts im Wege stehen und dort

hoffen ich mit einer noch größeren Teilnahme von deutschen

Crossläuferinnen und Crossläufern.

Karl-Heinz Flucke