Sifan Hassan hat den 39. GENERALI BERLINER HALBMARATHON mit einer Weltklassezeit und einem Streckenrekord von 65:45 Minuten gewonnen und damit für das spitzensportliche Highlight der Veranstaltung gesorgt. Während die Niederländerin mit großem Vorsprung gewann, setzte sich bei den Männern in einer Sprint-Entscheidung der Kenianer William Wanjiku in 61:00 durch. Richard Ringer (LC Rehlingen) lief ein starkes Debüt und wurde in 62:10 Siebenter. Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) war die schnellste deutsche Frau mit 71:39 auf Rang elf.
Für den GENERALI BERLINER HALBMARATHON hatte die Rekordzahl von 35.551 Läufern aus 116 Nationen gemeldet. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, lag diese Zahl sogar bei 37.087 Athleten. Damit ist der Generali Berliner Halbmarathon der größte deutsche Halbmarathon und eines der größten Rennen der Welt über die 21,0975 km.
Sifan Hassan, die aus Äthiopien stammt, pulverisierte die bisherige Berliner Bestzeit, die die Kenianerin Edith Masai mit 67:16 Minuten 2006 aufgestellt hatte. Hassan erreichte mit 65:45 bei sehr guten Wetterbedingungen die viertschnellste Zeit in der Welt in diesem Jahr. Zeitweise lief sie sogar in einem Tempo, das im Bereich des Weltrekordes von 64:51 Minuten lag, doch in der zweiten Hälfte wurde Sifan Hassan langsamer und verpasste schließlich auch ihren Europarekord von 65:15. „Es ist noch früh in der Saison, daher fehlte mir etwas die Schnelligkeit. Ich habe alles gegeben, aber ich konnte einfach nicht schneller laufen“, sagte Sifan Hassan, die die 10-km-Marke in sehr schnellen, Weltrekord-verdächtigen 30:50 Minuten passiert hatte. „Es war ein tolles Rennen und ich würde gerne nächstes Jahr wieder hier starten.“
Überraschend hatte sich die Kenianerin Veronica Nyaruai auf den ersten Kilometern an die Fersen von Sifan Hassan geheftet. Doch sie verlor dann schnell wieder den Kontakt, wurde aber in flotten 68:51 Minuten Zweite. Als Dritte folgte Selamawit Bayoulgn (Äthiopien) mit 69:02.
Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) setzt auch 2019 ihren Aufwärtstrend fort: Als beste deutsche Läuferin belegte sie Platz sechs mit einer persönlichen Bestzeit von 71:39. „Eine Bestzeit zu laufen, das war mein Ziel. Dass es sogar ein Ergebnis von unter 72 Minuten geworden ist, ist ein Bonus“, sagte Fabienne Amrhein, die nun in drei Wochen beim Düsseldorf-Marathon starten wird. Erfreulich war auch der Lauf von Anna Hahner (SCC EVENTS PRO TEAM). Mit Rang elf in 75:42 meldete sie sich nach einer langen Verletzungszeit zurück.
Während Sifan Hassan das mit Abstand hochklassigste Ergebnis des GENERALI BERLINER HALBMARATHON erreichte, gab es bei den Männern einen bis zum letzten Meter spannenden Kampf um den Sieg. Am Ende setzte sich der Kenianer William Wanjiku in 61:00 Minuten am Brandenburger Tor durch. Im Sekundenabstand folgten seine Landsleute Kilimo Rhonzas (61:01) und Alfred Ngeno (61:02), der als Tempomacher bis ins Ziel lief. Nach dem kurzfristigen, verletzungsbedingten Ausfall von Titelverteidiger und Streckenrekordler Eric Kiptanui (Kenia/58:42) war das Rennen nicht so schnell wie erhofft.
„Eigentlich war es unser Ziel, eine Zeit von 59 Minuten zu erreichen. Aber das Tempo war sehr wechselnd und daher wurde es schwierig. Ich habe schon nach sieben Kilometern gewusst, dass es heute nichts wird mit einer Zeit von unter einer Stunde und habe mich dann später nur auf den Sieg konzentriert“, sagte William Wanjiku, der seine eigene Bestzeit um nur vier Sekunden verpasste.
Einen sehr guten siebenten Rang erreichte bei seinem Halbmarathon-Debüt Richard Ringer, der nach 62:10 im Ziel war. In der Liste der schnellsten deutschen Läufer aller Zeiten sortierte sich der 30-Jährige damit auf Platz zehn ein. „Ich wollte noch etwas schneller laufen, aber es ging einfach nicht“, sagte Richard Ringer und fügte hinzu: „Die Atmosphäre war toll. Aber ich bin noch nicht richtig auf der Straße angekommen.“ Eine überraschend starke Leistung zeigte Amanal Petros (TV Wattenscheid) als Neunter in 62:32. Er verbesserte sich in seinem zweiten Halbmarathon um genau eine Minute.
Für Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) reichte es nach einer krankheitsbedingt nicht optimalen Vorbereitung nur zu Platz 15 in 64:22 Minuten. Besser lief es für Fabian Clarkson (SCC EVENTS PRO TEAM), der auf Rang 20 eine persönliche Bestzeit von 65:52 erreichte.
Ergebnisse
Männer:
1. William Wanjiku KEN 61:00
2. Kilimo Rhonzas KEN 61:01
3. Alfred Ngeno KEN 61:02
4. Cheshari Jacob KEN 61:20
5. Wilfred Kimitei KEN 61:53
6. Maru Teferi ISR 62:05
7. Richard Ringer GER 62:10
8. Gerard Vincent KEN 62:27
Frauen:
1. Sifan Hassan NED 65:45 (SR)
2. Veronica Nyaruai KEN 68:51
3. Selamawit Bayoulgn ETH 69:02
4. Naumi Vaati KEN 69:40
5. Cynthia Kosgei KEN 70:33
6. Fabienne Amrhein GER 71:39
7. Deborah Schöneborn GER 73:00
8. Kristina Hendel GER 74:02