Der Vattenfall BERLINER HALBMARATHON ist am Sonntag auch eine Art „heimliche Deutsche Meisterschaft“. Denn sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen sind eine Reihe von deutschen Spitzenläufern am Start. Aller Voraussicht nach wird der Vattenfall BERLINER HALBMARATHON, was die nationale Elite angeht, besser besetzt sein als die Deutsche Meisterschaften, die zwei Wochen später in Griesheim (Südhessen) gestartet werden.
Bei den Männern treffen am Sonntag unter anderen Stefan Koch (LG Braunschweig), Martin Beckmann (LG Leinfelden-Echterdingen) und Falk Cierpinski (SG Spergau) aufeinander. Das Trio gehört zur deutschen Marathon-Spitze und macht sich Hoffnungen auf einen Olympia-Start 2012. Der Vattenfall BERLINER HALBMARATHON kann am Sonntag ein erstes Indiz dafür sein, was im Marathon von den drei Läufern in diesem Jahr zu erwarten ist.
Falk Cierpinski – der Sohn des Doppel-Olympiasiegers im Marathon 1976 und 1980, Waldemar Cierpinski – ist eigentlich ein reiner Marathonspezialist. Für den 32-jährigen früheren Triathleten ist der Vattenfall BERLINER HALBMARATHON das erste große Rennen über die Halbmarathondistanz. Seine persönliche Bestzeit über die 21,0975 km (66:03) ist eine Zwischenzeit aus dem Hamburg-Marathon 2008. Diese Zeit sollte er normalerweise klar unterbieten können.
Martin Beckmann trainiert zeitweise zusammen mit Falk Cierpinski. Die Trainingsgruppe von Waldemar Cierpinski, zu der auch Tobias Sauter (SG Spergau) gehört, war im Januar mehrere Wochen in Kenia zum Höhentraining. Auch für Martin Beckmann wird es am Sonntag um eine persönliche Bestzeit gehen. Seine bisher schnellste Halbmarathonzeit lief er in Berlin vor einem Jahr. Damals belegte der inzwischen 33-Jährige in 63:57 Minuten Rang 19.
Stefan Koch ist der aktuelle Deutsche Meister über die Halbmarathonstrecke und zudem mit einer Bestzeit von 63:35 Minuten der bisher schnellste unter den drei deutschen Topläufern beim Vattenfall BERLINER HALBMARATHON. Diese Zeit ist allerdings bereits knapp vier Jahre alt. Vor einem Jahr reichten Stefan Koch bei den nationalen Titelkämpfen 64:51 zum Sieg.
Im Frauenrennen könnte hinter der favorisierten Sabrina Mockenhaupt eine zweite deutsche Läuferin eine gute Rolle spielen: Simret Restle (PSV Grün-Weiß Kassel). Die 26-Jährige verbesserte sich im Oktober 2010 als Siegerin des allerdings schwach besetzten Kölner Halbmarathons auf 1:12:56 Stunden. Zurzeit ist die aus Eritrea stammende Läuferin, die in Deutschland verheiratet ist und seit 2002 hier lebt, die deutsche Nummer drei im Straßenlauf, hinter Irina Mikitenko und Sabrina Mockenhaupt. Betreut wird sie vom ehemaligen DLV-Marathon-Bundestrainer Winfried Aufenanger. Der Abstand zu diesen beiden ist allerdings noch beträchtlich. Allerdings scheint Simret Restle in diesem Jahr besser in Form zu sein als noch 2010.