Der 21. BERLINER HALBMARATHON wird am 1. April erstmals nach der Wende
insgesamt mehr als 10.000 Teilnehmer haben. Bis zum Wochenanfang lagen dem SCC
insgesamt 10.448 Meldungen vor. Im vergangenen Jahr beteiligten sich 8137
Athleten an der mit Abstand größten Veranstaltung dieser Art in
Deutschland.
Für die Distanz von exakt 21,0975 km liegen zurzeit 8983 Meldungen vor,
darunter auch Inline-Skater, Rollstuhlfahrer und Walker. 1465 Läufer haben
sich für den parallel veranstalteten Fun-Run über 4 km angemeldet.
Darunter sind im Halbmarathon mit Joseph Mareng und Joyce Chepchumba beide
Vorjahressieger aus Kenia. Beide gehören zur selben Detmolder
Trainingsgruppe von Volker Wagner, der auch Marathon-Weltrekordlerin Tegla
Loroupe (Kenia) angehört.
Ein anderer potenzieller Spitzenläufer hatte Pech: Es sollte der erste
Schritt werden in Richtung Marathon-Karriere, doch Jirka Arndt kommt beim
BERLINER HALBMARATHON nicht über den Bambinilauf über 800 Meter
hinaus. Nachdem der Olympia-Achte über 5000 m aufgrund einer Verletzung
während eines Trainingslagers in Kenia nur Wassertreten konnte, hat der
Athlet des SCC alle geplanten Starts abgesagt. Um nun beim Halbmarathon seines
Klubs trotzdem präsent zu sein, gibt er am Sonnabend um 15 Uhr an der
Kongresshalle am Alexanderplatz den Startschuss für den Kinderlauf.
Kein Kinderspiel wird es tags darauf für Joseph Mareng, seinen
Vorjahressieg zu wiederholen. Denn die Konkurrenz ist für den Kenianer
deutlich stärker als zuletzt. Mit Hilfe von fünf neuen Sponsoren und
einem Rekordetat von gut 400.000 DM konnten die Veranstalter des SCC das beste
Halbmarathon-Starterfeld seit vielen Jahren verpflichten. Als Favorit geht
dabei der spanische Weltklasseläufer Fabián Roncero an den Start.
Seine derzeit starke Form hat er unter anderem bei seinem souveränen Sieg
bei den spanischen Crossmeisterschaften unter Beweis gestellt. Ein anderer
Europäer könnte die seit 1994 beim BERLINER HALBMARATHON andauernde
Siegserie der afrikanischen Läufer ebenfalls beenden. Robert Stefko
(Slowakei), der im vergangenen Jahr bereits die 25 km von Berlin gewann,
belegte am Sonntag bei der Cross-WM in Ostende einen starken zehnten Platz.
Unter einem guten Dutzend afrikanischer Läufer sind neben Mareng besonders
Tendai Chimusasa (Simbabwe) und David Ruto (Kenia) zu beachten. Ruto ist erst
21 Jahre und belegte bei der Halbmarathon-WM im vergangenen Jahr bereits den
fünften Platz. In der leistungsmindernden Höhenluft von Eldoret
rannte er vor knapp zwei Monaten bei einem Halbmarathon 62:24 Minuten.
Eine Überraschung wäre es bei den Frauen dagegen, wenn eine
kenianische Siegserie nicht fortgesetzt werden würde. Denn alles spricht
für den dritten Sieg in Folge von Joyce Chepchumba. Die 30-Jährige,
die im vergangenen Jahr den Berliner Streckenrekord auf erstklassige 68:22
Minuten verbesserte, gewann beim Olympiamarathon von Sydney eine
Bronzemedaille. Das Rennen am Sonntag ist für sie eine Generalprobe
für ihren Start beim London-Marathon drei Wochen später. Diesen hat
sie ebenso wie den Chicago-Marathon bereits zweimal gewonnen. Für den
Hamburg-Marathon am 22. April testen sich währenddessen Chepchumbas
Gegnerinnen Kathrin Weßel (SCC) und Melanie Kraus (Bayer Leverkusen).