Eshetu Wondimu feierte beim Vattenfall BERLINER HALBMARATHON am Sonntag den größten Sieg seiner Karriere. Der 28-jährige Äthiopier gewann das Rennen in starken 60:16 Minuten mit nur einer Sekunde Vorsprung.
Es war kein geringerer als Haile Gebrselassie, der seinem Landsmann eine große Zukunft vorhersagte. Dies prophezeite der Serien-Weltrekordler nachdem Eshetu Wondimu in Dubai 2008 bei seinem Marathon-Debüt als Dritter 2:08:41 Stunden gelaufen war. Zuvor hatte Wondimu für Gebrselassie beim real,- BERLIN-MARATHON 2007 erfolgreich Tempoarbeit geleistet. Bis zur 30-km-Marke lief er damals an der Spitze (1:28:56 Stunden), am Ende siegte Haile Gebrselassie mit einem Weltrekord. Im Januar 2009 steigerte sich Eshetu Wondimu im Marathon in Dubai auf hochklassige 2:06:46 Stunden und wurde erneut Dritter. Doch ein international bedeutendes Straßenrennen hatte er vor dem Vattenfall BERLINER HALBMARATHON noch nie gewonnen.
Zum dritten Mal startete Eshetu Wondimu am Sonntag beim größten und hochkarätigsten deutschen Lauf über die 21,0975 km. Und im dritten Anlauf war er schließlich erfolgreich. Vor zwei Jahren hatte er noch doppeltes Pech beim Vattenfall BERLINER HALBMARATHON. Zum einen musste er sich erst im Schlussspurt ganz knapp dem Kenianer Patrick Makau geschlagen geben (Wondimu wurde mit einer Sekunde Rückstand Zweiter), zum anderen verpasste er mit einer Zeit von 60:01 Minuten haarscharf ein Ergebnis unterhalb der prestigeträchtigen Stunden-Barriere. Trösten durfte er sich allerdings mit einer Weltklassezeit, die lange Zeit sein bestes Ergebnis im Halbmarathon blieb. Auch im Jahr zuvor war er beim Vattenfall BERLINER HALBMARTHON ein hochklassiges Rennen gelaufen. 2007 wurde er dabei in 60:08 Minuten Vierter.
Vor kurzem steigerte sich Eshetu Wondimu mit einem zweiten Platz in Den Haag auf 59:52 Minuten – damit hatte er zwar die prestigeträchtige Stunden-Barriere geknackt, jedoch blieb ihm wieder nur Rang zwei. Wie in Berlin 2008 war es wieder Patrick Makau Musyoki, der eine Sekunde vor ihm im Ziel war. Ob er befürchtete, dass er erneut im Spurt verlieren könnte, als er am Sonntag in der Schlussphase des Vattenfall BERLINER HALBMARATHON mit zwei anderen Läufern an der Spitze rannte, wurde Eshetu Wondimu gefragt. „Patrick hat mich zweimal knapp geschlagen, aber er ist ein sehr starker Läufer. Ich wusste, dass ich eines Tages gewinnen würde, deswegen war ich heute zuversichtlich“, antwortete er.
Jetzt strebt Eshetu Wondimu, der bisher erst einmal für Äthiopien bei einer großen Meisterschaft startete und dabei Rang 13 bei der Halbmarathon-WM 2008 belegte, auch einen Marathonsieg an. Und der Äthiopier liebäugelt mit einem Start beim real,- BERLIN-MARATHON am 28. September. „Ich mag Berlin und die Straßenrennen hier“, erklärte Eshetu Wondimu.